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12. November 2010 / Kees Jaratz

Sport Thielen – Meidericher Alltagsgeschichte

Auf der Fahrt zum Heimspiel gegen die SpVgg Greuther Fürth kamen wir anreisenden Kölner auf ein Stück Alltags- und Ortsgeschichte Meiderichs zu sprechen. Da habe ich kurzerhand die Kamera als Diktiergerät benutzt, um diese weiteren Mosaiksteinchen Fan-Gedächtnis rund um den MSV Duisburg festzuhalten. Wir haben über ganz dunkle Erinnerungen geredet. Die müssten ergänzt werden. Eben deshalb stelle ich das Gespräch trotz seiner geringen Informationsdichte hier ins Netz – als Aufforderung, die eigenen Erinnerungen an das Meidericher Sportgeschäft Thielen im Besonderen und an das Kaufen von Sportausstattung im Allgemeinen hinzuzufügen.

R. L. (Jahrgang 1962):  Auf der Bahnhofstraße war doch dieses Sportgeschäft? Sport Thielen. Hieß das so? In den 60ern und 70ern. Da gab´s noch keine Fan-Shops und so´n Zeugs.

Kees Jaratz:  Ein SportFACHgeschäft… Sport Thielen… Ich glaube, das stimmt, so hieß das. Wenn man Richtung Bahnhof fährt, auf der linken Seite. Da war das, zwischen Ritterstraße und Weißenburger Straße. Das war ein ganz kleines Ladenlokal.

R. L.: Die haben MSV-Trikots verkauft. Die haben natürlich auch alles andere gehabt. Da bist du hingegangen, wenn du in Meiderich Sportklamotten gebraucht hast. Gab es da nicht auch eine Angestellte, die beim MSV Sportlerin war. … Leichtathletik? … Keine Ahnung … Hat der Thielen dem MSV nicht auch die Trikots für die Mannschaft gestellt?

K. J.: Weiß ich nicht. In den 70ern noch? Später mit Trikotwerbung? Wann haben die zugemacht?

R. L.:  Ende der 80er?

K. J.: Ich weiß noch, als ich aufs MPG kam, musste meine Mutter bei Thielen ein blaues Turnhemd kaufen und so einen rautenförmigen Aufnäher mit dem Meidericher Hahn drauf. Am Rand, um den Meidericher Hahn drumherum, war Max-Planck-Gymnasium draufgewebt … und wahrscheinlich Duisburg-Meiderich. Das weiß ich aber nicht mehr … Das Abzeichen musste man selbst auf das Hemd nähen. Das gehörte zu den Dingen, die von der Schule bei der Anmeldung zur fünften Klasse 1972 verlangt wurden. Gebraucht haben wir das  Turnhemd eigentlich nicht. Erst haben wir das natürlich angezogen, aber später auch andere Sachen … Ich weiß noch, wie aufwändig das war, das Abzeichen aufzunähen. Da musste eine Cousine meiner Mutter mit Nähmaschine helfen. Die hatte eine elektrische Nähmaschine, das war was ganz Besonderes. … Brauchtet ihr das Turnhemd nicht mehr?

R. L.: An so ein Turnhemd in blau kann ich mich erinnern. Aber Aufnäher? Das weiß ich nicht. Nein. … Aber an Aufnäher für die Badehose kann ich mich erinnern. Die gab es da auch. Frei- und Fahrtenschwimmer. Musstest du aber den Nachweis mitbringen. Sonst hast du die nicht bekommen.

K. J. (lacht): Die waren aber streng.

Weitere Gedanken über Sport Thielen wurden durch die Überlegungen zum Umfahren des Megastaus auf der A3 verhindert.

Vielleicht wisst ihr ja noch mehr …

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